Geschichte

Die Geschichte des Ski Clubs Langenordnach e.V. logo-scl

Der Skiclub Langenordnach wurde 1951 gegründet und ist somit ein noch verhältnismäßig junger Verein. Dies hängt nicht zuletzt mit den ländlichen Strukturen zusammen. Waren es andernorts, in größeren Gemeinden oder Städten, oft besser gestellte Persönlichkeiten, wie Ärzte, Apotheker, Notare und andere, die schon früher die Freude am Skisport entdeckten und entsprechende Vereine ins Leben riefen, so war für die Leute in den dünner und weitläufiger besiedelten Ortschaften der tägliche Broterwerb die größte Herausforderung und das Wort Freizeit ein fast unbekannter Begriff. Die Bewohner leisteten schwere körperliche Arbeit und auch die jungen Menschen mussten schon schwer zupacken. Als sich in den Jahren nach dem Krieg die Lebensverhältnisse allmählich besserten, und der Skisport allenthalben und überall mehr Anhänger fand, gab es auch in den Gemeinden Langenordnach und Waldau Initiativen zur Gründung eines Skivereins. 
Die Anfänge des Skiclubs Langenordnach wurden von Zeitzeuge Leopold Winterhalder, Alttraubenwirt von Waldau, festgehalten.  

Im August 1951 haben Franz Schwab und Leopold Winterhalder in der Schreinerwerkstatt von Franz Schwab beschlossen, in Waldau einen Skiclub zu gründen. Schon viele Jahre wurden nordische Wettkämpfe durchgeführt, wobei kein Teilnehmer versichert war. Leopold Winterhalder sprach deshalb mit dem damaligen Bezirksverantwortlichen Albert Stoffler aus Neustadt. Als er ihm das Vorhaben mitteilte, meinte dieser, dass Waldau zu klein für einen Skiclub sei, und sie sollen doch die Langenordnacher noch dazu nehmen. Im September 1951 war dann die erste Besprechung mit Herrn Stoffler in der Traube in Waldau. Dazu wurden auch Leo Mayer und Bernhard Meier aus Langenordnach eingeladen. Von ihnen wurde dann der Wunsch geäußert, den Namen Langenordnach mit anzuführen, was auch gleich zustimmend aufgenommen wurde. In der Vorbesprechung zur Gründungsversammlung wurde dann von Langenordnacher Seite der Wunsch geäußert, beim Vereinsnamen Langenordnach vor Waldau zu stellen, weil es in Langenordnach sonst noch keinen Verein gibt, was von Waldauer Seite ebenfalls akzeptiert wurde. Der Einladung zur Gründungsversammlung am 25.11.1951 ins „Gasthaus zum Schneeberg“ folgten trotz sehr schlechten Wetters zahlreiche Skifreunde. In der von Leopold Winterhalder geleiteten Versammlung wurde dann  trotz der Überzahl von Waldauern Skifreunden der Langenordnacher Antrag, den Verein nur Skiclub Langenordnach zu nennen, angenommen.

 

Die Wahlen zur ersten Vorstandschaft ergaben folgende Besetzung:

1. Vorstand      Leo Mayer von Langenordnach

2. Vorstand      Otto Ketterer vom Jostal

Schriftführer     Bernhard Meier von Langenordnach

Kassierer          Leopold Winterhalder von Waldau

Sportwart         Franz Schwab von Waldau

Beisitzer           Willi Meier und Josef Schätzle von Waldau

Albert Ketterer und Bernhard Scherer vom Jostal

Eugen Wursthorn, Ernst Waldvogel, sowie Martin Kleiser von Langenordnach

Das Vereinswappen mit den drei bewaldeten Bergen sollte verdeutlichen, dass das Vereinsgebiet über die Grenzen von Langenordnach hinausgeht, nämlich über Berg und Tal und neben Waldau auch das Jostal und später noch Schollach umfasste.
Bedingt durch die Anfangsschwierigkeiten des Vereins verbunden auch mit kleineren Unstimmigkeiten löste Albert Maier nach 6 Jahren Leo Mayer als ersten Vorstand ab. Nach wiederum einem Jahr erachteten es die Waldauer Skifreunde als sinnvoller, einen eigenen Skiclub zu gründen und haben ihren Austritt aus dem Skiclub Langenordnach erklärt. Trotz bis dahin gemeinsam geführter Kasse und Gerätschaften wurde die Trennung einvernehmlich vorgenommen. Kurze Zeit danach wurde dann in der „Traube“ der Skiclub Waldau gegründet.
           

Schon weit vor der Gründung des Skiclubs begeisterte man sich in Langenordnach für das Skispringen und die damaligen Skispringer organisierten die Wettkämpfe in eigener Regie.

Die intensiveren sportlichen Aktivitäten begannen in den frühen fünfziger Jahren. Schon ein Jahr nach der Gründung baute man auf dem Gelände des Schwarzhansenhofes eine Sprungschanze. Im Winter 1952 fand das Eröffnungsspringen um den von der Gemeinde gestifteten Wanderpreis statt. Es gewann Albert Ketterer von Breitnau mit Weiten von 28 und 29 Metern. Nach mehrmaligem Gewinn ging der Pokal 1959 schließlich in seinen Besitz über. Zur ersten Springergarde gehörten auch Erich Kienzler und Adolf Kleiser vom Jostal. Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre waren es vor allem die Brüder Georg und Josef Schwab, die zusammen mit Oskar Schmitt im Schwarzwald durch gute Ergebnisse auf sich aufmerksam machten.

Bei der Suche nach einem idealen Gelände für den Bau einer Schüler-und Jugendschanze erschien es den Vereinsverantwortlichen am Winterberg beim Kettererhof am vorteilhaftesten zu sein. Nach der Zusage des Grundstückseigentümers, wurde in mühevoller Handarbeit mit den Ausgrabungs-und Profilierungsarbeiten begonnen. Es wurde aber bald erkannt, dass ohne Maschineneinsatz die Herrichtung des Schanzenprofils nicht möglich war. Unter großer Mithilfe vieler Freiwilligen konnte die Schanze letztendlich mühevoll zur Freude des gesamten Vereins fertiggestellt werden. Das Eröffnungsspringen, am 6.März 1971, wurde auch gleich als Bezirksmeisterschaft ausgetragen. Leider konnte aus verschiedenen Gründen um den von Gerhard Schmitt gestifteten Pokal auf dieser Schanze insgesamt nur 3x gesprungen werden.

Im Jahr 1986 fand an der Halde gegenüber des oberen Wirtshauses ein Flutlichtspringen statt, an dem auch der damals acht Jahre alte Martin Schmitt vom SC Furtwangen teilnahm. Er sollte später ein ganz Großer in dieser Disziplin werden.

Am 11. März 1954 verunglückte bei einem Abfahrtslauf im Jostal der Rennläufer Edelbert Kleiser vom Schwarzhansenhof im Alter von 19 Jahren tödlich. Dies war für den jungen Skiclub eine harte Bewährungsprobe. Im Gedenken und zu Ehren des so tragisch Verstorbenen fand lange Jahre der Edelbert-Kleiser-Gedächtnislauf statt.

 
Auch im Bereich Ski Nordisch Langlauf ist man zur damaligen Zeit schon aktiv gewesen. Eine neue Ära begann 1964 mit dem Vorsitzenden Alfons Kleiser. Er verstand es, die Lehrer Herbert Barth aus Schwärzenbach und Werner Morath aus Langenordnach für die Ausführung der Kinderskifeste zu gewinnen. Daraus entwickelte sich ein geregeltes Training der Schüler der Volksschulen Langenordnach und Schwärzenbach. Schon bei den örtlichen Vereinsmeisterschaften zeigten sich erste Erfolge. Man sammelte erste Erfahrungen bei  auswärtigen Wettkämpfen.

 

1971 wurde erstmals seit längerer Zeit wieder eine Bezirksschülermeisterschaft übernommen, und auch da zeigte sich der Skiclub im Organisieren von Wettkämpfen als verlässlicher Partner. Seither führt der Ski Club jährlich eine Veranstaltung des Skibezirks Hochschwarzwald  durch.

Ende der 70 ziger folgten erste Erfolge der Langläufer. Die Viererstaffel mit Klaus Straub, Xaver Knöpfle, Hermann und Hubert Schlegel wurde erstmals Schwarzwald- jugendmeister im Staffellauf. Neben diesen genannten trugen die Aktiven Josef Heizmann, Helga Waldvogel, Martha Fehrenbach, Siegfried Kleiser, Winfried Knöpfle, Frank Bielefeld, Mathias Heizmann und Eric Brunner  wesentlich zu einer erfolgreichen Epoche bei. Dazu leisteten auch die Biathleten mit Hubert Schlegel, Xaver Knöpfle, Michael Willmann, Joachim Willmann, Magnus Hofmeier, Martin Wider und Peter Simon einen überaus erfolgreichen Beitrag.

 

Unter Mithilfe vieler Gönner und einem Zuschuss der Stadt schaffte sich der Ski- Club 1986 einen Ski-Doo mit einem Spurschlitten an. Gleichzeitig wurde für die Aktiven eine beleuchtete Trainingsspur beim Rathaus angelegt. Im Jahr 2000 wurde der Fuhrpark noch um eine Pistenwalze mit einem gezogenen Doppelspurschlitten erweitert, damit der Trainingsbetrieb noch besser realisiert werden konnte.

Eine weitere Veranstaltung mit Tradition ist der jährliche närrische Zinkenstaffellauf, der 1975 erstmals stattfand. Drei Läufer einer Staffel bilden ein Team, bei dem jeder eine Strecke mit vielen Hindernissen bewältigen muss. Seit einigen Jahren wird diese Veranstaltung vom Jugendvorstand organisiert und erfreut sich immer großem Zuspruch durch das närrisch sportliche Volk.

Neben dem sportlichen Ziel das Rennen zu gewinnen, stehen natürlich die vielen unterschiedlichen Kostüme der Teilnehmer im Vordergrund. Die Kostümprämierung ist jedes Jahr ein Höhepunkt.
 

Viel Basisarbeit beweist der Skiclub bei der Durchführung der Kinderskifeste, die ihren Anfang 1954 nahmen. Zu Beginn wurden Schülerwettkämpfe durch die beiden Schulen in Langenordnach und Schwärzenbach abgehalten. Jährlich entwickelte sich ein Wettkampf der beiden Schulen um die besten Platzierungen, was mit einer Partnerschaft von Lehrer Barth aus Schwärzenbach zum Ski Club Langenordnach im Jahr 1965 offiziell zum Ausdruck kam. Tradition ist bei dieser Veranstaltung die Verteilung von Wurst und Wecken an die Kinder, sowie die reichliche Preisauswahl, bei der jedes Kind bedacht wird. Das Kinderskifest erfreut sich Jahr für Jahr immer größerer Beliebtheit und es nehmen inzwischen auch oft die Kinder der Eltern teil, die früher als Langenordnacher oder Schwärzenbacher Kinder am Kinderskifest teilgenommen haben, obwohl sie nicht mehr in diesen beiden Ortsteilen wohnen. Dies zeigt die große Verbundenheit zum Skiclub und wirkt sich positiv auf die Anzahl der Nachwuchsathleten aus. In der Regel sind es jährlich ca. 60 Teilnehmer mit insgesamt über hundert Starts in Langlauf, Abfahrtslauf und Springen. 

Dieser Grundlagenarbeit und einer sehr ausgewogenen Mischung aus sozialer Kompetenz, sportlichem Ergeiz und Einsatzwillen haben wir es zu verdanken, dass Athleten unseres Vereins durch die Regelmäßigkeit und Intensität des Trainingsangebots schon eine Menge Erfolge eingefahren haben und so eine positive Vereinsarbeit nach außen tragen. Demzufolge zeichnete sich der Skiclub Langenordnach in den vergangenen Jahren innerhalb der Bezirks- und Verbandsebene sehr häufig durch die enorme Mannschaftsstärke in den Schüler- und Jugendklassen aus. Mehrere Sportlerinnen und Sportler erzielten immer wieder Spitzenergebnisse, was sich wiederum positiv auf die Motivation aller sporttreibenden Kinder auswirkte.  

Für alle unfassbar war der Tod der 17-jährigen  Manuela Straub, die am 13. Juni 1993 bei einem Autounfall ihr junges Leben verlor.

 
Es gab Teilnahmen bei Schülercups, Bundesskispielen, der Deutschlandpokalserie, bei Deutschen Meisterschaften und sogar bei Weltcups.

 

Die größten Erfolge kann derzeit die Skispringerin Ramona Straub aufweisen. Sie hat schon dreimal an der Juniorenweltmeisterschaft teilgenommen und konnte sich im Jahr 2009 einen hervorragenden 6. Platz erkämpfen. Sie bewältigt selbst Großschanzen mit Mut und Bravour. Beim Training in Oberstdorf machte sie mit 121 Metern ihren bisher weitesten Sprung. Im Winter 2009/2010 belegte sie bei den Deutschen Meisterschaften den 3. Platz.

 

Die Arbeit an der Basis und hier insbesondere die aufopferungsvolle Arbeit der Trainer sind Garanten für steten Nachwuchs in der sportlichen Ausrichtung des Skiclubs. So arbeiten heute auch erfolgreiche Sportler von damals wie Hubert Schlegel oder Anja Wursthorn als Trainer mit, was sich auf die Ergebnisse im Kinder- und Jugendbereich positiv auswirkt. Immer wieder schaffen Talente auf Bezirksebene vordere Plätze und teilweise auch den Sprung in die verschiedenen Kader des Skiverbandes. Aktuell sind dies im Bereich Langlauf derzeit Lukas und Pirmin Tritschler, im Damenskispringen Ramona Straub, die der B-Nationalmannschaft angehört. In der Nordischen Kombination besucht Philipp Burchartz das Skiinternat Furtwangen und wird dort gefördert.

Viel Unterstützung im Bereich Skisprung/Nord. Kombination erhalten wir von der Skizunft Breitnau. An dieser Stelle sei für die sehr gute Zusammenarbeit herzlich gedankt.

Was die kulturelle Arbeit im Skiclub betrifft, hat sich auch eine stetige Weiterentwicklung gezeigt. Im Jahr 1966 machte sich die Vorstandschaft Gedanken darüber, wie man die Vereinskasse aufbessern und die Finanzierung des Vereins sichern könne. Die Glückschweinverlosung, der sogenannte „Sautanz“ im „Obere“, sowie der beliebte und stets sehr gut besuchte Skiball am „g´schmutzige Dunschdig“ im „Untere“ besserten zum einen die Vereinskasse auf, dienten zum anderen der Förderung der Gemeinschaft im Verein und waren aber nicht zuletzt auch Veranstaltungen zum sozialen Miteinander innerhalb des Tales und darüber hinaus.

           

Seit 1992 ist das Grümpelturnier mit Tombola und Sommerfest im Festkalender des SCL ein fester Bestandteil.

Dieses Sommerfest trägt maßgeblich zu einer soliden Finanzierung des Vereins bei. In den letzten 5 Jahren hat sich dieses „Talevent“ jedes Jahr gesteigert, und der Skiclub kann sich über einen guten Zuspruch inner- und außerhalb des Tales erfreuen. Der Samstagabend ist inzwischen fester Bestandteil mit einem kulturellen Programmpunkt, vorwiegend gestaltet von einheimischen Talenten und Künstlern. Martin Wangler als „ Fidelius Waldvogel“ oder „die Wilden Wälder“ sowie „Spitz und Schwö“ haben das Fest zu einem Erlebnis für alle gemacht. Das Fest 2011 wurde um einen Tag erweitert und ist mit der Vorstellung unserer Langenordnacher Chronik, sowie dem Auftritt des Kabarettduos „Bure zum Alange“ der vorläufige Höhepunkt in der Festgeschichte des Skiclubs. Der sonntägliche Gottesdienst, das anschließende Fußballturnier, sowie die Verlosung der Tombola runden das Fest ab. 

 

Um für die weiteren aktuellen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, beschäftigt sich die Vorstandschaft mit einer Überarbeitung der  momentanen Vereinsaktivitäten. Mit dem Slogan „SCL - Wir bewegen was“ sollen die sportlichen und kameradschaftlichen Angebote breiter gefächert angeboten werden. All dies ist aber nur mit motivierten Mitgliedern in Vorstandschaft und Verein möglich und erfordert immer wieder neue Motivation zum Wohle des Vereins und der Bevölkerung.

 

Das 25- jährige und das 50- jährige Vereinsjubiläum wurden jeweils mit großer Teilnahme der Langenordnacher Skiclubmitglieder, sowie Skiclubrepräsentanten der befreundeten und benachbarten Vereine gefeiert. Bei diesen Vereinsjubiläen wurden viele Funktionäre und Helfer mit den unterschiedlichen Ehrennadeln des Skiverbandes Schwarzwald ausgezeichnet.

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